Den Großteil dieser Sammlung habe ich über Jahrzehnte bei meinen Ägyptenreisen zusammen getragen. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf nubischem Silberschmuck und Beduinensilberschmuck. Diese Schmuckstücke waren bis in die neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts der Schmuck des einfachen Volkes und meistens der einzige Besitz der Frauen. Viele dieser Schmuckstücke waren Hochzeitsgeschenke und wurden von den Frauen getragen und in vielen Fällen bis zu ihrem Tod nie abgelegt. (evtl. Fotos) Nubien erstreckt sich von Oberägypten weit nach Süden in den Sudan. Der lokale Schmuck zeichnet sich vielfach durch seine Größe, Gewicht und Farbigkeit aus. Wir finden schwere Armspangen, Kopfschmuck, Nasen und Ohrringe, Knöchelreifen und Fingerringe. Anhänger, die als Amulette getragen werden, sind oft Münznachbildungen. Auch afrikanische Ketten aus Silber kombiniert mit Bernstein, Mastika, Korallen, Achat und bemalten Glasperlen waren und sind immer noch beliebt. Beduinenschmuck ist meistens filigraner und ist in seinen Ausführungen und Ornamenten von Stamm zu Stamm verschieden. Auch hier finden wir Arm- und Fußreifen, Halsketten und Gesichtsschleier aus Silber. Die Amulette unterscheiden sich stark von den nubischen. Sehr oft findet man typische Muster aus Siwa, einer Oase an der libyschen Grenze, die eine Hochburg der Silberschmiedekunst war. Zar-Amulette sind auch sehr beliebt. Die meisten Silberschmuckstücke aus dem Sinai und der libyschen Wüste können durch ihren Stempel einem Herstellungsort und Zeitpunkt zugeordnet werden. Die wunderschönen Gesichtsmasken aus dem Sinai rund um El Arish sind kaum mehr zu finden. Auf textiles Gewebe wurden silberne Plättchen und Münzen aufgenäht, welche die Mädchen gesammelt hatten. Daneben wurden Kaurimuscheln aufgenäht und gemusterte Glasperlengeflechte als Seitenbänder angebracht. Diese Masken oder Schleier wurden an der Hochzeit und später zu hohen Festen getragen.
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